Brunhild und der Zauber der Göttin
Eine Weissagung läßt Bruno von Falkenstein, einen Ritter aus Burgund, in den hohen Norden ziehen. Hier soll er der sagenumwobenen Flammenfrau begegnen und ein Kind mit Namen Brunhild zeugen. Doch kaum hat der Recke mit seinem jungen Gefährten Faramund die Eiswüste erreicht, so stürzt ein Adler vom Himmel herab, um sie anzugreifen. Es scheint, als seien die Mannen aus Burgund in den tödlichen Zweikampf zweier Kriegerinnen geraten, die für das Wohl einer geheimnisvollen Göttin streiten.
Jana Held erzählt, wie Brunhild, die kalte, scheinbar unbezwingbare Heldin des Nibelungenliedes, das Licht der Welt erblickt. Eine spannende Geschichte voller ungewöhnlicher Einsichten in eine faszinierende Welt des Nordens.
ECON Unterhaltung
Brunhild gilt im Nibelungenlied als die stolze, kampferprobte Amazone aus dem Norden. König Gunther vermag es nur, sie zu erobern, indem Siegfried ihm mit seiner Tarnkappe zur Seite steht. Eine gänzlich andere, aber ebenso faszinierende Geschichte erzählt Jana Held. Für sie liegen Brunhilds Ursprünge in einer weiblichen, von Göttinnen geprägten Welt. Luovana, die Hüterin des Feuers, steht auf der lichten Seite allen Lebens, während ihre Schwester Lursa den dunklen Aspekt verkörpert. In dieser gefahrvollen, magischen Welt wächst die junge Brunhild auf.
Jana Held ist das Pseudonym einer jungen deutschen Fantasy-Autorin.
Jana Held
Die Flammenfrau
Roman
Der Romanzyklus »Die Nibelungen« entstand nach einer Idee von Kai Meyer.
Konzeption: Kai Meyer/Reinhard Rohn
ECON Taschenbuch Verlag
Veröffentlicht im ECON Taschenbuch Verlag
Der ECON Taschenbuch Verlag ist ein Unternehmen der ECON & List Verlagsgesellschaft
Originalausgabe
© 1997 by ECON Verlag GmbH, Düsseldorf
Umschlaggestaltung: Init GmbH, Bielefeld
Titelabbildung: Agentur Schlück
Lektorat: Reinhard Rohn
Gesetzt aus der Goudy, Linotype
Satz: Josefine Urban - KompetenzCenter, Düsseldorf
Druck und Bindearbeiten: Ebner Ulm
Printed in Germany
ISBN 3-612-27412-0
1
Bruno von Falkenstein zügelte seinen Fuchswallach und schlug sich das Ende des wollenen Umhangs über die Schultern. Der eisige Wind, der ihnen seit Stunden von Norden her entgegenwehte, fraß sich ihm in die Glieder, daß es schmerzte.
Er schaute sich um. Vor ihnen lag ein weites Schneefeld, und dahinter erhoben sich düster schwarze Berge.
»Eine weiße Wüste«, bemerkte Faramund von Hohenfels und brachte seinen Braunen neben Brunos Fuchs zum Stehen. »Kein Baum, kein Strauch, nichts, nur dieser verdammte Schnee. «
Bruno warf dem jungen Gefährten einen finsteren Blick zu.
»Ich habe Euch nicht eingeladen, mir zu folgen«, brummte er. »Ihr hättet am Hofe in Worms verweilen sollen, wenn Euch mein Weg nicht gefällt. König Dankrat wäre über Eure Gesellschaft gewiß weiterhin sehr erfreut gewesen. « Bruno gab dem Fuchs die Sporen. Seit sie Worms verlassen hatten, ritt Faramund an seiner Seite und hoffte auf ein Abenteuer.